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Hautdesinfektion

Neben der Händedesinfektion, der Flächendesinfektion und der Gerätedesinfektion gehört die Hautdesinfektion zu den wichtigsten Maßnahmen in medizinischen Einrichtungen. Sie kommt vor allem bei OPs bzw. invasiven Eingriffen zum Einsatz. Was Hautdesinfektion genau ist und was man dabei beachten sollte, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber-Text.

Zu den Hautdesinfektionsmitteln

Themenvorschläge

Was ist Hautdesinfektion?

Hygiene ist in Krankenhäusern und Arztpraxen das A und O für eine gute und zuverlässige Betreuung von Patienten. Keine medizinische Einrichtung kommt daher ohne Hautdesinfektionsmittel aus. Die Hautdesinfektion (auch als Hautantiseptik bezeichnet) verfolgt das Ziel, Infektionskrankheiten zu vermeiden. Das heißt, im Speziellen dient die Hautdesinfektion der Verhinderung von Infektionskrankheiten auf Haut, Schleimhaut oder Wunden. Bestimmte Hautareale werden desinfiziert, um eine Verschleppung auf der Haut befindlicher Mikroorganismen zu verhindern.

Wann ist eine Hautdesinfektion notwendig?

Bei jedem invasiven bzw. operativen Eingriff wird die Schutzbarriere des Menschen an einer bestimmten Stelle durchtrennt. Das heißt, ergreift man keine desinfizierenden Maßnahmen, in Form einer Hautdesinfektion, können Mikroorganismen (z.B. Bakterien, Parasiten, Viren) ungehindert in den Organismus eindringen und großen Schaden anrichten. Eine schlechte Wundheilung, ein Abszess, eine akute Thrombose oder gar eine Sepsis können die Folge einer schlechten oder vergessenen Hautdesinfektion sein.

Bei folgenden Eingriffen ist eine Hautdesinfektion deshalb zwingend notwendig:

  • Punktionen
  • Injektionen
  • Legen von Kathetern
  • Operative Eingriffe

Wie geht man bei der Hautdesinfektion vor?

Jede Person, die eine Hautdesinfektion vornimmt, muss seine Hände vorher einer gründlichen Händedesinfektion unterziehen. Dann erst darf mit der Hautdesinfektion am Patienten begonnen werden. Diese darf ausschließlich mit sterilisierten Materialien (u.a. sterile Tupfer) durchgeführt werden.

Es gibt zwei unterschiedliche Techniken der Hautdesinfektion:

  • Sprühen: Beim Sprühverfahren wird das Hautdesinfektionsmittel auf das entsprechende Hautareal aufgesprüht, solange bis die Fläche vollständig benetzt ist.
  • Einreiben: Beim Einreibeverfahren wird das Hautdesinfektionsmittel mit einem Tupfer aufgetragen, solange bis das Hautareal vollständig mit dem Desinfektionsmittel bedeckt ist.

Hautantiseptika können gefärbt sein um einen Desinfektionsbereich, zum Beispiel für Operationen besser sichtbar zu machen.

Es gibt eine Vielzahl von Hautdesinfektionsmitteln auf dem Markt. Bei der Auswahl sollte man unbedingt darauf achten, dass das Präparat beim Verband für angewandte Hygiene (VAH) oder beim Robert-Koch-Institut gelistet ist.

Wie lange muss ein Hautdesinfektionsmittel einwirken?

Bevor man nach der Hautdesinfektion mit dem invasiven Eingriff beim Patienten beginnt, muss immer eine bestimmte Einwirkzeit beachtet werden. Diese unterscheidet sich je nach Art des Eingriffs und des Hautareals voneinander.

Ist das zu desinfizierende Hautareal talgdrüsenreich, ist eine deutlich längere Einwirkzeit einzuhalten, als bei talgdrüsenarmen Gebieten, da sich hier verstärkt Mikroorganismen tummeln. In der Regel sind bei talgdrüsenreichen Hautflächen (z.B. im Gesicht, an den Genitalien) Einwirkzeiten von mindestens 10 Minuten vorgesehen. Bei der talgdrüsenarmen Haut unterscheidet man noch einmal in die Art des invasiven Eingriffs: Bei Injektionen und Punktionen geht man von 15 Sekunden als Einwirkzeit aus, bei Punktionen sowie vor Operationen sind Einwirkzeiten von mindesten einer Minute vorgesehen. Diese Einwirkzeiten sind produktabhängig, man sollte unbedingt auf die Angaben vom Hersteller des Hautdesinfektionsmittels achten.

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