Notfall- und Rettungsdienstbedarf
Ein medizinischer Notfall kann immer und überall passieren. Dazu zählen Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Versagen, allergischer Schock), Verletzungen (z. B. Brüche, offene Wunden) oder Vergiftungen (z. B. Suizidversuch mit Tabletten, Drogen-Überdosis). Nicht nur Rettungssanitäter und Notärzte, sondern jede medizinische Pflegeeinrichtung (Krankentransporte, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen) muss dafür gerüstet sein, Notfallhilfe zu leisten und eine gut sortierte und immer aktualisierte Notfallausrüstung parat haben.
Was ist die Notfallmedizin?
Der Bereich der Medizin, der sich mit Not- und Erste-Hilfe-Fällen befasst, ist die sogenannte Notfallmedizin. Die Notfallmedizin ist ein interdisziplinärer Bereich, bei dem vor allem die Teilbereiche Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie und Anästhesiologie zum Einsatz kommen. Unterbereiche der Notfallmedizin sind die Rettungsmedizin und die Katastrophenmedizin.
Als Rettungsmedizin wird die außerhalb von medizinischen Einrichtungen durchgeführte Notfallmedizin bezeichnet (die sogenannte präklinische medizinische Versorgung). Die Katastrophenmedizin (zählt ebenfalls zur präklinischen Versorgung) bezeichnet den Bereich der Notfallhilfe, der bei einem Katastrophenfall bzw. Großschaden, bei dem viele Menschen betroffen sind, zum Einsatz kommt. Die klinische Notfallversorgung findet dann, wie der Name bereits suggeriert, nach der präklinischen Notfallhilfe im Krankenhaus bzw. Hospital statt.
Der erste Schritt in der Notfallhilfe sind die lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Das oberste Ziel der Notfallhilfe ist das Wiederherstellen lebenswichtiger Körperfunktionen und die Verhinderung bzw. Minimierung bleibender Schäden des Notfallpatienten.
Bei der präklinischen Notfallhilfe sind die Materialien der Erstversorgung (Medikamente und medizinische Artikel zur Diagnose und Therapie) in einem sogenannten Notfallkoffer, einer Notfalltasche oder einem Notfallrucksack untergebracht.
Was sind die Materialien zur Notfallversorgung?
Folgende Medikamente, Instrumente und Hilfsmittel sollte ein Erste-Hilfe-Set für die präklinische und klinische Versorgung beinhalten:
- Verband- und Schienenmaterial (u. a. Kompressen, Binden, Desinfektionslösung, Halskrause, Wärmedecke)
- Notfallmedikamente (u. a. Augenspülung, Antiallergika, Schmerzmittel)
- Instrumente zur Diagnostik (u. a. Stethoskop, Blutdruckmessgerät, Blutzuckermessgerät, Thermometer, EKG)
- Instrumente zur Intubation (u. a. Endotrachealtuben, Laryngoskop, Larynxmaske, Larynxtuben)
- Instrumente zur Beatmung und Absaugung (u.a. Sauerstoffmaske, Absaugkatheter, Beatmungsbeutel)
- Instrumente zur Reanimation und Überwachung (u.a. Defibrillator, Pulsoximeter)
- Materialien zur Injektion und Infusion (u. a. Spritzen, Infusionsgerät, Intraossärnadeln)