Hygienemaßnahmen & Hygieneartikel
Hygiene ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung in der Patientenversorgung. Die strikte Einhaltung von Hygieneregeln ist demnach unablässig für den Schutz vor bzw. die Vorbeugung von Infektionen. Laut Definition der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie ist Hygiene "die Lehre von der Verhütung der Krankheiten und der Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit." Im engeren Sinn bezeichnet Hygiene also geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten. Dazu gehören: Reinigung, Desinfektion und Sterilisation.
Lockerer Umgang mit Hygiene
Leider ist der Umgang mit Hygiene vielerorts eher zu leger. Mehr als ein Drittel der deutschen Büroangestellten waschen sich nach dem Besuch der Toilette nicht immer die Hände. Das ergab eine aktuelle Studie von Initial, einem Dienstleister für Hygiene, bei der mehr als 1000 Angestellte befragt wurden. Das Ergebnis zeigt, dass viele Menschen das Risiko von Bakterien- und Viren-Übertragung durch Händeschütteln oder Berühren von Flächen, Türklinken, Telefonen, Computertastaturen oder -mäusen extrem unterschätzen.
Krankenhaushygiene
In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kann die Missachtung von Hygieneregeln Menschenleben riskieren. Krankenhausinfektionen und resistente Krankheitserreger sind in der ganzen Welt ein ernst zu nehmendes Problem. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa eine halbe Million Patienten an Krankenhausinfektionen, die zum großen Teil hätten vermieden werden können. Für etwa 10.000 Menschen enden diese Infektionen, laut Schätzungen, tödlich. Als zentrales Ziel der Krankenhaushygiene gilt die Verhinderung von sogenannten nosokomialen Infektionen (= Krankenhausinfektionen).
Die häufigsten Krankenhausinfektionen sind Harnwegsinfektionen, Venenkathetersepsis, Beatmungspneumonie und postoperative Wundinfektionen. Etwa drei Prozent aller Patienten in Deutschland ziehen sich auf Allgemeinstationen eine Krankenhausinfektion zu, auf den Intensivstationen liegt die Zahl sogar bei etwa 15 Prozent.
Die wichtigsten Maßnahmen bzw. Produkte der Krankenhaushygiene sind:
- Reinigung / Sterilisation (Hände, Haut, Instrumente)
- Desinfektion (Hände, Haut, Instrumente, Flächen)
- Schutzbekleidung (Atemschutz, Handschuhe, Kittel, Overall, Kopfabdeckung)
- Gebäudereinigung (Boden, Flächen, Fenster, Türen, WC, Geschirr)
- Quarantäne (vorübergehende Isolierung von Personen, die von einer ansteckenden Krankheit befallen sind oder bei denen Verdacht darauf besteht
Hygieneregeln im Alltag
Nicht nur im Krankenhaus, in Praxen oder Pflegeeinrichtungen sollte man sich an Hygienevorschriften halten, sondern überall. Das ist kein großer Aufwand und erfordert nicht viel Zeit und Mühe. Dies sind die wichtigsten Hygienemaßnahmen im Alltag:
- Regelmäßig Hände waschen (v. a. nach Toilettengang, vor Essenszubereitung, wenn man nach Hause kommt)
- Geschlossene Räume regelmäßig lüften (mindestens drei bis vier Mal am Tag, mindert die Anzahl der Viren in der Luft)
- Auf erste Krankheitsanzeichen achten und rechtzeitig darauf reagieren (um ihre Mitmenschen nicht anzustecken)
- Hygienisch husten (am besten in den Ärmel husten - nicht in die Hand, dabei von Mitmenschen abwenden)
- Krankheit zu Hause auskurieren (um die Kollegen nicht anzustecken)
- Familienmitglieder schützen (im Krankheitsfall Küsse und Umarmungen weglassen und in anderem Zimmer schlafen)