Was bedeutet Desinfektion?
Im Unterschied zur Sterilisation, bei der die Abtötung aller Keime und Bakterien zu 100% erfolgt, ist die Desinfektion ein Verfahren zur gezielten aber nicht vollständigen Abtötung bzw. Inaktivierung pathogener Keime, das bedeutet etwa 80 % der Keime werden abgetötet. "Totes oder lebendes Material in einen Zustand versetzen, sodass es nicht mehr infizieren kann", nennt das Deutsche Arzneibuch (DAB) dieses Verfahren.
Welche Methoden der Desinfektion gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man in drei Arten der Desinfektion:
- Die chemische Desinfektion
- Die thermische Desinfektion
- Die chemisch-thermische Desinfektion
Die chemische Desinfektion:
Durch bestimmte chemische Substanzen werden Mikroorganismen nach einer gewissen Einwirkzeit abgetötet oder inaktiviert.
Die thermische Desinfektion:
Bei der thermischen Desinfektion wird je nach gewünschtem Wirkspektrum eine bestimmte Temperatur über einen gewissen Zeitraum konstant gehalten, um die Keime abzutöten. Dies erfolgt meist maschinell und mit feuchter Hitze.
Die chemisch-thermische Desinfektion:
Wie der Name schon sagt, wird hier die desinfizierende Wirkung durch die Kombination von einem Desinfektionsmittel mit einer bestimmten Temperatur erreicht.
Wie erfolgt die Einteilung der Wirkspektren von Desinfektionsmitteln und Desinfektionsverfahren nach dem Robert-Koch-Institut?
Das Robert-Koch-Institut unterteilt die Wirkspektren von Desinfektionsmitteln wie folgt:
- A: für die Abtötung von vegetativen bakteriellen Keimen einschließlich Pilzen und Mykobakterien
- B: für die Inaktivierung von Viren
- C: für die Abtötung von Sporen des Milzbranderregers
- D: für die Abtötung von Sporen des Gasbrand- und Tetanuserregers
Welche Anwendungsgebiete gibt es für die Desinfektion?
Was ist eine laufende Desinfektion?
Unter einer laufenden Desinfektion versteht man alle Desinfektionen, die man täglich durchführt. Diese regelmäßig vorgenommenen Desinfektionen sollen die Ausbreitung von pathogenen Keimen vermeiden.
Was ist eine Schlussdesinfektion?
Von einer Schlussdesinfektion spricht man meist nur in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Sie dient nach der Entlassung oder Verlegung eines Patienten bzw. Bewohners der gründlichen Desinfektion der Räumlichkeiten, wobei die Intensität und die Art der Schlussdesinfektion abhängig von der Erkrankung des Patienten sind.
Warum ist die Desinfektion in vielen Bereichen wichtig?
Aktuell werden noch immer zu wenig Hygienemaßnahmen und Desinfektionen durchgeführt. Eine Vielzahl von Infektionen ließe sich laut Statistiken mit der richtigen Hygiene jedoch vermeiden. So sieht das auch der Gesetzgeber und legt für bestimmte Berufsgruppen Hygienemaßnahmen in einem Hygieneplan fest. Die Grundlage des Hygieneplans bildet der Desinfektionsplan.
Erfahren Sie mehr über den Desinfektionsplan.
Die Desinfektion ist somit das A und O in der Hygiene, um das Übertragen von Krankheitserregern zu vermeiden und das Risiko einer Infektion zu minimieren.